2.09 Ein Wintermärchen
A Solstice Carol
~ Besetzung ~
Lucy Lawless (Xena)Renee O'Connor (Gabrielle)
Joe Berryman (Senticles)
Peter Vere-Jones (König Silvas)
Sher Booth (Melana)
Daniel James (Lynal)
Genevieve Lucre (1. Waisenkind)
Jaimee Kaire-Gataulu (2. Waisenkind)
Nicko Vella (3. Waisenkind)
Junior Chile (4. Waisenkind)
Hemi Rudolph (Wachvorsteher)
Mike Howell (1. Wache)
Lucas Young (Wache mit Bart)
Tony Bishop (Eselbesitzer)
Johnny Glass (Mann)
Karen Morgan (Frau)
Stab:
Drehbuch: Chris Manheim
Musik: Joseph LoDuca
Schnitt: Robert Field
Regie: John T. Kretchmer
Erstausstrahlung:
USA 09.12.96
DEU 21.12.97
~ Zusammenfassung ~
Bei der Suche nach Geschenken zur Sonnenwende wird Xena von einem Jungen ihr Chakram gestohlen. Sie und Gabrielle verfolgen ihn bis zu einem Waisenhaus, in dem Xena ihre Waffe als Dekoration auf einem Tannenbaum wiederfindet. Im selben Moment stürmen Soldaten herbei: Sie lassen die Leiterin des Waisenhauses, Melana, wissen, dass sie bis Mitternacht ihre Steuern entrichten muss, weil sie sonst samt aller Kinder auf die Straße gesetzt wird. Als die Soldaten dann alle festnehmen wollen, weil sie das verbotene Fest der Wintersonnenwende feiern, zeigt Xena ihnen kurz entschlossen, wofür runde Tannenbaumdekorationen gut sein können... Gabrielle spricht mit dem ebenfalls anwesenden Senticles, der für den König arbeitet, früher aber Spielzeugmacher war und eigentlich ein gutes Herz hat. Sie erfährt, dass König Silvas alle Spielzeuge und das Feiern der Sonnenwende verboten hat, weil seine Frau Analia ihn einst an diesem Tag verließ. Xena, Gabrielle, der Esel Tobias und Senticles bringen nun einen Plan auf den Weg, der dem König sein falsches Verhalten vor Augen führen soll. Am Ende landet Silvas inkognito im Waisenhaus. Als die Soldaten erneut zugreifen wollen, fällt Silvas in Ohnmacht und wird in einen abgedunkelten Raum gebracht, wo Melana ihn bewacht. Xena, Gabrielle, Senticles, die Kinder und am Ende auch Silvas (der Melana fälschlicherweise für eine Todesbotin hielt und vor lauter Schreck verspricht, sein Leben zu ändern) vertreiben die Soldaten. König Silvas lässt die Kinder wissen, dass er sie nicht auf die Straße setzen wird. Melana gibt sich als seine Frau Analia zu erkennen, und er bittet sie um Verzeihung für sein früheres hartherziges Verhalten. Am Ende schenkt Xena Gabrielle ein kleines Holzlamm, das Senticles gebastelt hat und das Gabrielle sehr ans Herz gewachsen ist.
~ Übersetzung Titel & Disclaimer ~
A Solstice Carol - Ein Sonnenwend-Lied
Abwandlung des Titels "A Christmas Carol" von Charles Dickens aus dem Jahr 1843. Das "Weihnachtslied" ist bei uns unter den Titeln "Der Weihnachtsabend" oder "Eine Weihnachtsgeschichte" bekannt. Der Geizhals Ebenezer Scrooge bekommt Besuch von dem Geist seines verstorbenen Teilhabers Morley (Vers 1). Dann erscheinen ihm in den Versen 2-4 drei Geister: der Geist der vergangenen Weihnachten, der Geist der gegenwärtigen Weihnacht und der Geist der zukünftigen Weihnacht. Sie zeichnen seinen Lebensweg nach und verheißen ihm einen einsamen Tod. Beeindruckt von den "Gespenstergeschichten" ändert Scrooge sein Leben. Am Ende (Vers 5) lächelt er und "... hielt mehr als er versprochen hatte." Neben der religiös-moralischen Bedeutung enthält die Geschichte auch einen kritischen Unterton über die sozialen Verhältnisse im viktorianischen England.
Sonnenwende sind die Zeitpunkte, an denen die Sonne am Mittagshimmel ihre höchste bzw. tiefste Stellung erreicht (siehe Trivia).
Disclaimer
Senticles was not harmed during the production of this motion picture.
However, several chimneys are in dire need of repair.
Senticles wurde während der Produktion dieses Films nicht verletzt. Jedoch bedürfen einige Kaminschornsteine ganz dringend einer Reparatur.
~ Kommentar ~
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Weihnachten tut es auch in der letzten Xena Folge des Jahres 1996. Und zwar deutlich leichter und witziger, als in der eine Woche später folgenden Hercules Episode H3.09 Ein unerklärlicher Traum. Dabei vermischt die Xena Folge Motive aus der klassischen Weihnachtsgeschichte "A Christmas Carol" von Charles Dickens mit anderen Weihnachtsmotiven, hier natürlich insbesondere Senticles (=Santa Claus), dem Weihnachtsmann. Dabei ist es gar nicht einfach zu unterschieden welche Weihnachtsmythen alt oder neu und welche christlich oder heidnisch sind, denn über den Ursprung von Weihnachten gibt es zahlreiche Theorien und so ganz genau weiß es keiner. Die Weihnachtsbräuche haben sich im Lauf der Zeit herausgebildet und durch eine "kulturelle Globalisierung" immer mehr vermischt. Dazu machen wir jetzt einen kleinen historischen Abstecher.
Der 25.Dezember als Fest der Geburt Christi hat sich im römischen Reich im 4. Jh. n.Chr. gebildet. In einigen Theorien wird es auf das ursprüngliche Fest der römischen Saturnalien zurückgeführt. Denn auf dem Fest zu Ehren des Gottes Saturn wurden schon Geschenke verteilt und, wie meist bei den Römern, kräftig gefeiert. Ein weiterer Ursprung soll der durch Kaiser Aurelius verfügter Geburtstag des Sol Invictus, des römischen Sonnengotts sein, der zur Wintersonnenwende gefeiert wurde. Sonnenwendfeiern sind bei fast allen alten Völkern verbreitet, wahrscheinlich weil in Zeiten ohne Elektrizität und künstliche Beleuchtung das Leben der Menschen viel enger mit den Himmelserscheinungen verknüpft war, als es heute üblich ist. Und so wird Weihnachten oft aus den Sonnenwendfeiern (engl. solstice) abgeleitet, daher auch der englische Originaltitel der Episode. Der englische Ausdruck "Christmas" kommt aus dem mittelalterlichen "Christes Maesse" oder auf Deutsch Christmesse. Der Ausdruck Weihnachten aus dem mittelhochdeutschen "ze wihen nahten", was soviel wie "in den heiligen Nächten" heißt. Damit sind wir schon beim germanischen Einfluss, denn es gibt auch Verbindungen zum altgermanischen Julfest, da viele Weihnachtsbräuche wahrscheinlich heidnischer Natur sind. Allerdings wird darauf meist nur in englischen Publikationen hingewiesen, denn da diese Verbindung von Christentum und Germanentum im dritten Reich sehr beliebt war, wird dieser Hintergrund in deutschen Schriften oftmals unterschlagen. In den USA gibt es seit Jahrzehnten gerichtliche Streitereien, ob Weihnachten nun christlicher oder heidnischer Natur sei, da davon z.B. abhängt ob aufgrund der verfassungsrechtlichen Trennung von Staat und Kirche öffentliche Gebäude überhaupt weihnachtlich geschmückt werden dürfen. Zu den Weihnachtsgegnern gehören auch einige fundamentalistische Christen, die Weihnachten als heidnisches Fest völlig ablehnen. Und da sag noch einer was vom "Fest der Nächstenliebe". Immerhin, wer beklagt Weihnachten sei nur noch eine kommerzielle Schenkerei und man müsse zurück zu den Ursprüngen vergisst, dass das Fest seit den Römern eben genau die Schenkerei als zentralen Brauch enthielt.
Auch der Ursprung des Weihnachtsmanns ist umstritten. Der Nikolaus wird zurückgeführt auf den heiligen St. Nikolaus oder genauer den Bischof Nikolaus von Myra, der im 4 Jh. in Kleinasien (der heutigen Türkei) gelebt hat. Seit dem 10 Jh. wird der Heilige auch in Deutschland verehrt und an dem Festtag des heiligen Nikolaus, am 6. Dezember, fand ursprünglich die Bescherung statt. Als der Reformator Martin Luther die Heiligenverehrung abschaffte, kam auch der Nikolaustag in Verruf. Damit das Schenken auch ohne den Heiligen weitergehen konnten "erfand" Martin Luther das Christkind und das Fest wurde auf den Weihnachtsabend verlegt. Allerdings wollten die niederländischen Protestanten von ihrem Nikolaus nicht lassen und behielten ihren "Sinterklaas" bei. Auch ihren Brauch des "Schuhe Herausstellens" vor dem 6. Dezember behielte sie. Als die niederländischen Auswanderer im 17 Jh. die Stadt Nieuw Amsterdam (das heutige New York) gründeten, kam der Brauch nach Amerika und aus dem "Sinterklaas" wurde der "Santa Claus". Xenas Senticles hat also holländische Wurzeln. Kurioserweise hat sich in Weihnachten offenbar schon die Ökumene verwirklicht, denn die Katholiken verehren im Christkind eine Figur, die ein Protestant erfunden hat, damit nicht ständig irgendwelche heiligen Nikoläuse verehrt werden. Der amerikanische Weihnachtsmann mit seinen Rentieren stammt aus dem 1823 erschienenen Gedicht "A Visit from St. Nicholas", das mit den Worten "Twas the Night Before Christmas" anfängt und maßgeblich die amerikanische Vorstellung von Weihnachten geprägt hat. Der rotweiße Weihnachtsmann entstand um ca. 1860 auf diversen Grußkarten. Bekannt wurden die Illustrationen von Thomas Nast, der auch den Weihnachtsmann als Spielzeugmacher etablierte. Populärer wurde er im weiteren Verlauf durch Frank Baums Kinderbuch "The Life and Adventures of Santa Claus (1902)". Auch diverse Firmen fingen Anfang des Jahrhunderts an, Santa Claus als Werbeträger zu benutzten. Der endgültige Durchbruch gelang ihm in der Coca-Cola Werbekampagne des Cartoonisten Haddon Sundblom von 1931, der anschließend jedes Jahr eine neue Version entwarf. Glücklicherweise wurde Xena in Neuseeland gedreht, sonst hätte das Product Placement bestimmt Senticles mit einer Colaflasche durch die Gegend laufen lassen. Wer sich also in ein rotes Kostüm mit weißem Bart zwängt ist kein Heiliger, sondern Werbeträger eines zwar schmackhaften, aber völlig ungesunden Softdrinks. Und der Typ kam ursprünglich noch aus Holland!
Angesicht dieser Ergebnisse unserer Recherchen empfehlen wir jedem dem Weihnachtsfest genau die Bedeutung zu geben, die er ihm aufgrund seines persönlichen Glaubens geben möchte und allen anderen die Freiheit zu gewähren es in ihrem Sinn zu machen.
Womit wir nach unserem kleine Exkurs wieder bei der Xena Episode und Charles Dickens sind. "A Christmas Carol" ist weitaus komplexer, als es bei der simplen Geschichte um den Geizkragen Scrooge den Anschein hat. Dickens arbeitet mit einer hintergründigen Ironie und einer starken Symbolik. Davon ist in der Xena Episode wenig zu spüren, denn man hat die Motive und Charaktere von Dickens in erster Linie als Versatzstücke für eine überdrehte Komödie genommen. König Silvas entspricht dem "Scrooge", Senticles dem "Buchhalter". Die ersten beiden Weihnachtsgeister werden hier von Xena verkörpert, der dritte von seiner Ex-Frau Melana. Lucy Lawless versucht in der Originalfassung auch etwas den Tonfall der beiden Schicksalsgöttinnen Clotho und Lachesis aus X2.02 Kampf gegen das Schicksal nachzumachen. Lachesis rotes Kostüm aus X2.02 Kampf gegen das Schicksal ist hier grün, und entspricht damit dem zweiten Weihnachtsgeist bei Dickens, der auch grüne Kleidung trägt. Das Waisenhaus entspricht der musikalischen Familie des Neffen Fred, wobei sich in der Xena Episode mehr der Einfluss von Charles Dickens Waisenhaus Roman "Great Expectations (1861)" zeigt.
Einige der Themen von Dickens wurden ebenfalls in die Episode übernommen. Kinder sind bei Dickens generell Symbol der Unschuld und der Ausbeutung durch die Mächtigen. Gegenüber den unschuldigen Kindern, wie sie z.B. in den Callisto Episoden auftraten, sind diese hier aber eine Spur zu süß gezeichnet. Besser man schaut die Episode nur im Dezember an. Die sozialkritische Komponente in Dickens Buch ist in dieser Episode nur in abgeschwächter Form zu spüren, denn König Silvas mag zwar kein Weihnachts- bzw. Sonnenwendfest, aber er tritt nicht als Kapitalist auf. In Dickens Version gibt es ein paar scharfe Bemerkungen zu diesem Thema, insbesondere kritisiert er die Bevölkerungstheorie von Malthus, die bei Scrooge (und im viktorianischen England) sozialdarwinistisch interpretiert wurde. Danach sind die Armen arm, weil es einen Bevölkerungsüberschuss gibt, und die beste Lösung wäre sie einfach sterben zu lassen. Fairerweise muss man sagen dass Malthus selbst nie ganz so extrem war, sondern eher eine Bildungsoffensive und Geburtenkontrollen zur Armutsbekämpfung vorgeschlagen hat (natürlich nur bei den Armen). Dickens zeichnet dagegen das Bild der armen aber glücklichen Familie. Dickens Hohelied auf das Familienglück gegenüber dem Alleinsein wird auch in dieser Episode gezeigt. Ebenfalls ein Thema bei Dickens ist der Glaube, dass sich Menschen grundsätzlich ändern können und das dadurch ihre Sünden der Vergangenheit vergeben werden. Das wäre echt ein tolles Xena Thema gewesen, spielt aber in dieser Komödie nur eine Nebenrolle.
Esel und heimliche Spielzeugmacher gibt es bei Dickens nicht und die ganze Geschichte um den "Weihnachtsmann" ist reine Xena Erfindung, beschert uns aber so schöne Szenen wie den Spielzeugkampf. Die Stärken der Xena Macher liegen eben bei den irren Einfällen und das Chakram als Weihnachtsstern, die Szene mit dem Einhorn und die Hercules Puppe heben die Episode aus dem Üblichen heraus. Nicht zu vergessen Gabrielles ständige Versuche Xena vom Prügeln abzuhalten. Insgesamt eine nette Weihnachtsfolge und um eine Klasse besser als die etwas missglückte Hercules Episode zum gleichen Festtag.
~ Bildkommentar ~
Diese beiden werden wegen des Singens von Weihnachtsliedern zu zehn Jahren harter Arbeit verurteilt. Da die Zwei eh den ganzen Tag schuften ändert sich für sie also nichts. Dafür sind die Nachbarn froh, dass die Singerei ein Ende hat. So ungerecht ist König Silvas gar nicht.
Xena-Fan Lynal hat zu Weihnachten ein Chakram bekommen. Zwar warnen Pädagogen, dass Waffen nicht UNTER den Weihnachtsbaum gehören, jedoch hat noch nie jemand davor gewarnt, dass Waffen AUF dem Weihnachtsbaum schädlich für die kindliche Entwicklung seien. Hier besteht noch Aufklärungsbedarf.
Knecht Ruprecht weiß, dass antiautoritäre Erziehung für die Katz ist und hat sich für die unartigen Kinder Verstärkung geholt. Melana und Lynal sind entsetzt, während die Kleinen das Ganze gelassen sehen, wohlwissend, dass der Trick mit dem "niedlich dreinschauen" sowieso immer wirkt.
Die erste Schicksalsgöttin bzw. der "Geist der vergangenen Weihnachten" zeigt Silvas seine Ex-Frau, die ihn vor 30 Jahren verlassen hat. Nach dreißig Jahren kann er sich aber weder erinnern wie die eigentlich aussah, noch ob damals nicht alle froh gewesen sind, dass gerade die endlich weg war. Das wird den meisten von uns ähnlich gehen.
Die zweite Schicksalsgöttin bzw. der "Geist der gegenwärtigen Weihnacht" zeigt Silvas wie schön Weihnachten bei den Armen ist. Brave Kinder, die freiwillig Weihnachtslieder singen und sogar mit einem kleinen Geschenk glücklich wären. Ungläubig fragt sich Silvas wo es so was noch gibt, da die üblichen Gören bekanntermaßen Wunschlisten im Wert eines Bruttojahresgehalts verfassen, lustlos irgendwas runterleiern und dann noch stinkig werden, wenn für ihre vermeintlichen Mühen nicht der gesamte Gabentisch überquellt.
Die dritte Schicksalsgöttin bzw. der "Geist der zukünftigen Weihnacht" droht Silvas gleich mit dem einsamen Tode. Und solche Foltermethoden sollen tatsächlich christlich bzw. sonnenwendüblich sein? Eingeschüchtert gibt Silvas klein bei. Dann doch lieber den Weihnachtsrummel ertragen.
Statt des "Jungen der Woche" ist Gabrielles Freund dieses Mal der Esel Tobias. Ähnlichkeiten mit Rentieren sind rein zufällig. Da Eselhaftigkeit aber auch keine ideale Voraussetzung für eine dauerhafte Beziehung ist, verschenkt sie ihn am Ende an die Heilige Familie. Verschenken könnte auch Senticles so einiges. Zwar glänzt er durch innovative Spielideen, jedoch zeigen seine Puppen schon Anzeichen industrieller Massenproduktion. Gabrielle ist trotzdem begeistert.
Um in eine Xena Episode zu gelangen, braucht es schon berühmter Vorfahren. Thomas Nast illustrierte schon 1869 Zeitschriften und Bücher mit dem Nikolaus in rot-weiß. Noch berühmter wurde diese Farbkombination durch den Werbegrafiker Haddon Sundblom. Rechts sein erstes Bild für eine Coca-Cola Werbung aus dem Jahr 1931.
Filmzitate sind bei Xena immer beliebt. Senticles zitiert hier Clint Eastwood: "Go ahead - make my day" stammt aus dem Film "Sudden Impact (Dirty Harry kommt zurück, 1983)", die Musik in dieser Szene aus dem Spaghetti Western "Il Buono, il brutto, il cattivo (Zwei glorreiche Halunken, 1966)". Über den Herren, den Xena in der Hand hält brauchen wir in dieser Runde kein weiteres Wort verlieren.
Die Slapstick Einlage: Statt Schnee gibt's Sahne und Federn. Wäre für unsere grünen Weihnachten doch auch eine Alternative.
König Silvas kann sich zwar immer noch nicht erinnern, wer diese Frau ist, aber sie scheint ganz nett zu sein und etwas Zweisamkeit ist auch nicht schlecht. Und Dank Viagra auch nach dreißig Jahren kein Problem mehr. Unsere Freunde sind gerührt...
...und treffen auf ihrem Heimweg gleich Maria und Josef, die auf dem Weg in die nächste Hercules Episode sind. Dort liegt allerdings das neugeborene Kind (bzw. dessen Lichtschein) noch in der Krippe. Angesichts dieser Zeitverschiebung wundert es nicht, dass Xena sich im Festtagskalender irrt und Gabrielle ein Osterlamm schenkt. Aber egal -
"Frohe Weihnachten allen, und allen gut' Nacht!".
~ Trivia ~
- Es gibt weit über 50 Verfilmungen von Dickens "A Christmas Carol", die bekannteste ist "Scrooge (Eine Weihnachtsgeschichte, 1951)" mit Alastair Sim. Eine der besten Parodien ist Rowan Atkinsons "Blackadder's Christmas Carol (1988)", in der der selbstlose und gutherzige Ebenezer ständig von seinen Mitmenschen ausgenutzt wird und sich am Ende in den Geizkragen verwandelt.
- Die Filmmusik verwendet verschiedene Weihnachtslieder, z.B. Jingle Bells als Gabrielle auf die Helme der Soldaten haut.
- X2.04 Finstere Mächte (Halloween) und X2.09 Ein Wintermärchen (Weihnachten) sind die einzigen thematischen "Feiertags"-Episoden der Xena Serie.
- Einen Reifen als Spielzeug gab es schon in der Antike. Besonders beliebt war das Reifentreiben im 19 Jh, wobei der Reifen mit einem kleinen Stock in Bewegung versetzt und über die Straße gerollt wird. Der moderne "Hula hoop" Reifen ist aus leichtem Plastik und wurde 1957 von Richard Knerr and Arthur Melin entwickelt, die die Wham-O Company gründeten. Aus dieser Spielzeugfirma stammt auch der Frisbee. Der Hola hoop erlebte einen wahren Boom, innerhalb von 4 Monaten wurden 25 Millionen Stück verkauft. Ende der 60er ebbte der Boom langsam ab, doch hielten diverse Meisterschaften die Begeisterung für den Reifen bis in die 80er am Leben. Eine "Hauptrolle" spielte der Reifen in dem Film "The Hudsucker Proxy (1994)".
- Peter Vere-Jones (König Silvas) spielt in der Hercules Episode H3.15 Die Abrechnung den Zeus.
- Text von "A Solstice Carol".
- Die Entstehung der Jahreszeiten:
Sonnenwende sind die Zeitpunkte, an denen die Sonne am Mittagshimmel ihre höchste bzw. tiefste Stellung erreicht. Verfolgt man den Sonnenlauf innerhalb eines Tages, so erreicht die Sonne um die Mittagszeit ihren höchsten Stand (Kulminationspunkt). Misst man den Höhenwinkel (Deklination) dieses Kulminationspunktes, so stellt man fest, dass sich dieser im Laufe eine Jahres zwischen einem Maximal- und einem Minimalwinkel bewegt. Auf der Nordhalbkugel erreicht die Sonne ihren Mittags-Höchststand um den 21.Juni (Sommersonnenwende) und ihren niedrigsten Stand um den 21. Dezember (Wintersonnenwende). Die unterschiedliche Deklination der Sonne ist eine Folge der Neigung der Erdachse gegenüber der Ebene der Erdumlaufbahn (Ekliptik). Durch diese Winkeländerung scheint die Sonne im Sommer länger und kann durch den hohen Einfallswinkel mehr Strahlungsenergie pro Fläche abgeben (Lambertsches Gesetz). Dadurch kommen die Jahreszeiten zustande (und nicht, wie manche fälschlicherweise glauben, durch einen unterschiedlichen Abstand der Sonne zur Erde). Auf der Südhalbkugel, also z.B. in Neuseeland, ist das natürlich alles vertauscht, dort ist im Dezember Sommer.