2.10 Die Xena Schriftrollen
The Xena Scrolls
~ Besetzung ~
Lucy Lawless (Xena/Melinda Pappas)Renee O'Connor (Gabrielle/ Janis Covington)
Ted Raimi (Jacques S'Er/Jack Kleinman/Ted Raimi)
Kevin Smith (Ares)
Renee O'Connor (Janis Covington)
Lucy Lawless (Melinda Pappas)
Mark Ferguson (John Smythe)
Ajay Vasisht (Nikos)
Reza Nejad (Einwohner)
Campbell Rousselle (1. Schläger)
Robert Tapert (sich selbst)
Stab:
Story: Robert Sidney Mellette
Drehbuch: Adam Armus & Nora Kay Foster
Musik: Joseph LoDuca
Schnitt: Jim Prior
Regie: Charlie Haskell
Erstausstrahlung:
USA 13.01.97
DEU 28.12.97
~ Zusammenfassung ~
Mazedonien 1940. Die feine Südstaatenlady Melinda Pappas, Tochter eines weltberühmten Archäologen und selbst auf diesem Feld tätig, sucht Dr. Janice Covington auf, um ihr bei der Suche nach den Xena-Schriftrollen behilflich zu sein. Janice vermutet die Schriftrollen in einer Gruft, die angeblich mit einem Fluch belegt ist und in die man nur gelangen kann, wenn man eine alte Steinplatte entschlüsselt. Diese Steinplatte ist im Besitz von John Smythe, der die Initiative mit Waffengewalt an sich reißt und alle in die Gruft treibt. Dort bricht eine Treppe unter den Eindringlingen zusammen: Janice, Mel und Jacques S'Er, nach eigenen Aussagen ein Franzose, der nicht will, dass die Schriftrollen den Nazis in die Hände fallen, suchen alleine weiter, froh, die Kontrahenten abgehängt zu haben. Mel entdeckt schließlich durch Zufall Gabrielles Schriftrollen. Außerdem ein halbes Chakram. Als sie es in die Hand nimmt, zieht es sie in einen anderen Raum. Dort wartet bereits Smythe mit der zweiten Hälfte. Als die beiden Hälften vereinigt werden, wird Mel bewusstlos. Eine Gruft öffnet sich und heraus steigt Ares. Er tötet Smythe und seine Spießgesellen und erklärt, er habe darauf gewartet, dass eine Nachfahrin von Xena, die ihn hier eingeschlossen hat, befreit. Diese Nachfahrin ist Melinda Pappas, in deren Körper mittlerweile der Geist von Xena gefahren ist. Nach einigen Kämpfen und vielem Hin und Her öffnet sich zwar der Eingang zur Gruft, mit vereinten Kräften gelingt es Janice und Mel, die - nachdem das Chakram wieder zerbrochen ist - wieder sie selbst ist - aber, die Gruft wieder zu verschließen und am Ende sogar in die Luft zu sprengen. Melinda bittet Janice, bei ihr bleiben zu dürfen, worauf diese einwilligt. Ein Nachfahre von Jacques S'Er übergibt die Xena Schriftrollen viele Jahre später einem Fernsehproduzenten, der daraus eine Serie machen wird...
~ Übersetzung Titel & Disclaimer ~
The Xena Scrolls - Die Xena Schriftrollen
Anspielung auf die berühmten "Dead Sea Scrolls". Die "Schriftrollen vom Toten Meer" wurden Ende der 40er Jahre in Qumran (im Westjordanland) entdeckt und gehören zu den frühesten Zeugnissen des antiken Judentums sowie des Urchristentums, die bis in das 3.Jh v. Chr. zurückreichen. Sie geben auch Aufschluss über die Entstehungsgeschichte und die Textversionen des alten Testaments. Nach jahrzehntelanger Geheimhaltung wurde sie erst in den 90er Jahren einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Ausstellung der Schriftrollen in der "Library of Congress" in Washington 1993, gehörte zu den erfolgreichsten Ausstellungen dieser Bibliothek überhaupt.
Disclaimer
No Hollywood Producers were harmed during the production of this motion picture.
Keine Hollywood Produzenten wurden während der Produktion dieses Films verletzt.
~ Kommentar ~
Clip Show II - Xena, Xena über alles
Die Xena-Schriftrollen gehört zu den beliebtesten Xena Episoden, obwohl es sich um eine billig produzierte Clip Show handelt. Clip Shows bestehen zum großen Teil aus Ausschnitten alter Episoden und dienen in erster Linie dazu Zeit und Produktionskosten zu sparen. Mehr zu Clip Shows und eine Liste aller Xena Clip-Episoden steht in unserem Kommentar zur Episode X1.13 Die Erfüllung eines Traums. Ähnlich wie dort haben die Produzenten hier Innovationsgeist bewiesen und die Rahmenhandlung nach Mazedonien ins Jahr 1940 verlegt. Bei der Erstausstrahlung erschien im Untertitel das Jahr 1942, was laut Stephen L. Sears ein Irrtum der Post-Produktion war und bei folgenden Ausstrahlungen wieder in 1940 korrigiert wurde. Dazu muss man wissen, dass Mazedonien von 1929 bis 1941 ein eigener Teil des Königreichs Jugoslawien war. Im zweiten Weltkrieg war Mazedonien ab 1941 besetzt, allerdings mal nicht von den Deutschen, sondern von Bulgarien und in einigen Südteilen auch von Italien. 1940 ist also richtig, allerdings gab es dort kaum Nazis oder Franzosen, so dass der Realitätsgehalt durch die Jahreszahlenkorrektur auch nicht steigt. Außerdem hätten man bei der Kiesgrube auch irgendwas darunterschreiben können, denn von Mazedonien sieht man gar nichts.
Bei näherer Betrachtung erweist sich diese Clip-Episode als eine überdrehte Aneinanderreihung von Filmzitaten, in der sich die Serie selber parodiert und das Clip Show Format an sich gleich mit. Bei der Ausgrabungsstätte handelt es sich um eine Anleihe aus dem ersten Indiana Jones Film "Raiders of the Lost Ark (Jäger des verlorenen Schatzes, 1981)", der auch schon in der Episode X1.17 Königliche Diebe zitiert wurde. Mit dem braunen Hut und der Peitsche hat Janis Covington bzw. Gabrielle die Insignien des berühmten Filmhelden Professors Jones. Auch die Nebenfigur des John Smythe macht Anleihen aus dem Film, sowie diversen Szenen in Inneren der Höhle. Der Film spielte übrigens 1936. Allerdings hat Indiana Jones nicht geraucht. Der Blick und die Gestik von Jane sind Attribute an Humphrey Bogarts Darstellung des Rick in dem Filmklassiker "Casablanca (1942)". Ebenfalls aus diesem Film stammt die Figur des französischen Polizisten Capt. Renault (Claude Rains), die hier wohl Jaques S'er (=Joxer) inspiriert hat. Ebenso macht die Filmmusik zahlreiche motivische Anleihen an die zitierten Filme, bevor erst später das vertraute Xena Motiv zu hören ist. Offenbar haben sich die Produzenten gedacht, wenn wir aus Budgetgründen schon gezwungen sind unsere eigene Serie zu zitieren, dann zitieren wir unsere Lieblingsfilme gleich mit.
Das unter den Xena Machern, gerade der ersten Staffeln, einige Filmfreaks sitzen, sieht man auch an den Clips, die aus anderen Filmen entnommen wurden. Die Mumienszene stammt aus dem Film Las Luchadoras contra la momia (Wrestling Women vs. the Aztec Mummy; Mexiko 1964), der aus der Periode der mexikanischen "Lucha Libre" Filme stammt. In diesem Film sind es zwei schmucke Wrestling-Ladies (ja genau, zwei Frauen) die im Verlauf des Film auch kurzzeitig gegen eine Mumie kämpfen. Dabei hilf ihnen ein junge Mann (Armando), der hier mit der Pistole zu sehen ist. Die Werwolfszene stammt aus dem Film La Noche de Walpurgis (1971), einer spanisch-deutsche Koproduktion. Der deutsche Titel heißt "Nacht der Vampire". In dem Horrorstreifen verirren sich zwei Frauen (ja genau, zwei Frauen) in das Schloss einer Vampirgräfin, die aus ihrer Gruft entstiegen ist und ihnen natürlich nach dem Leben trachtet. Zur Hilfe eilt ihnen ein junger Mann namens Waldemar, der sich als eben jener Werwolf entpuppt der in dem Xena Ausschnitt zu sehen ist. Als Werwolf ist Paul Naschy zu bewundern, einer der Stars des Euro-Trash Films, der den Werwolf in zahlreichen spanischen Produktionen gespielt hat und auch heute noch eine treue Fangemeinde besitzt. Dass gerade Joxer mit den Billigfilmen assoziiert wird, wird kaum jemand wundern. Immerhin schmückt er sich gern mit fremden Federn. Es liegt aber in diesen Zitaten noch ein besonderer Witz, denn die Vorbilder dieser B-Movies waren die berühmten Universal Klassiker "The Mummy (1932)" und "Wolf Man (1941)", heute Teil der Universal Monster Legacy Collection. Offensicht sind die Clips nicht zufällig gewählt, denn die Produktionsfirma Universal steht auch hinter der "Billigserie" Xena, so dass die Produzenten sich als Abklatsch berühmter Filmvorfahren selber parodieren. Der gleiche Witz kommt auch in dem Schlussgespräch zwischen Ted Raimi und Rob Tapert zum tragen, wenn die Serie "in a third World Country" gedreht werden soll und Ted Raimi als Hauptdarsteller Matt LeBlanc vorgeschlägt, damals allen bekannt als der erfolglose Schauspieler Joey in der Serie Friends. Dazu sieht man im Hintergrund drei Filmplakate hängen, die durchaus einen Bezug zur Episode haben, oder zumindest zum Xena Produzentenduo Rob Tapert und Sam Raimi (siehe Trivia). Besonders gilt das für "The Mummy (1932)". Dort kann eine Schriftrolle, die "Scroll of Thoth", Tote erwecken. Nicht zu vergessen die romantische Beziehung zwischen Im-ho-tep und Anck-es-en-Amon, die nach Jahrtausenden ebenfalls wiederbelebt werden soll, was allerdings nicht ganz so klappt wie bei Xena und Gabrielle.
Erstaunlicherweise scheint der selbstironische Humor nicht bei allen Fans angekommen zu sein, denn die Idee Xena & Gabrielle hätten Nachfahren hat zu einer eigenen Richtung in der Fanfiction geführt, den "Über" Stories (bzw. im amerikanischen "Uber"). Damit soll eine Essenz der Beziehung zwischen Gabrielle und Xena gemeint sein, die sozusagen die Jahrhunderte überdauert. Den deutschen Zuschauer wundert es vielleicht, wie die Amerikaner ausgerechnet auf das deutsche Wort "Über" kommen. Obwohl Amerika die globale Leitkultur stellt, schaffen es ab und zu auch deutsche Worte in den amerikanischen Sprachschatz, wie die Ausdrücke "Angst" und "Weltschmerz". Das "Über" hat wahrscheinlich zwei Quellen. Einmal ist aus dem zweiten Weltkriegs noch die (ehemals) erste Strophe des Deutschlandliedes gegenwärtig und das "über alles" hat es in einigen Varianten in die Popkultur geschafft. Als zweite Quelle dient der Begriff des "Übermensch", den Friedrich Nietzsche in seinem philosophischen Werk "Also sprach Zarathustra" geprägt hat. Der Übermensch ist, vereinfacht gesagt, ein Mensch der die gängigen Konventionen hinter sich gelassen hat und sich seine moralischen Werte selber gibt um die "ewige Wiederkehr des Gleichen" zu meistern. Ursprünglich als "Superman" übersetzt, hat sich später der "Übermensch" auch im Amerikanischen erhalten, denn mit Comic-Helden hat dieser Übermensch nichts gemein. Losgelöst von der Philosophie Nietzsches ist auch der Übermensch in die Popkultur gekommen, z.B. in der Serie Andromeda mit Kevin Sorbo, in der es die "Ubers" gibt.
Was hat das nun mit Xena zu tun? Eigentlich gar nichts, so dass der geneigte Leser den letzten Abschnitt gleich wieder vergessen kann. Offensichtlich hat jemand ein irgendwie "cool" klingendes deutsches Wort genommen um mit einer Theorie des "Uber" seine Freunde zu beeindrucken. Denn das Charaktere in verschiedenen Umgebungen bzw. Zeiten leben können, ist ein alter Hut und in erster Linie Ausdruck eine prägnanten, stereotypen Charakterisierung der Protagonisten. In jeder Star Trek Reihe reisen die Hauptfiguren in die Vergangenheit (bzw. Gegenwart) oder in Western- oder Gangsterfilmkulissen und bleiben immer deutlich erkennbar, weil sie eben stereotyp charakterisiert sind. Manchmal ist die Charakterisierung so prägnant, dass man noch nicht mal den gleichen Schauspieler braucht, wie bei "Zorro" oder "James Bond". Kein Wunder, dass dies auch mit unserem außergewöhnlichen Heldenpärchen Xena und Gabrielle funktioniert. Kurioserweise ist in dieser Episode die Charakterisierung umgedreht, d.h. Janis (Gabrielle) ist die "Heldin" und Mel (Xena) der "Sidekick". Wenn dann die "echten" Xena und Gabrielle zum Vorschein kommen, sind wir eigentlich nicht mehr in der Neuzeit, sondern mit der Grabhöhle in einer der übliche Xena Dekorationen, wie sie eben öfter aussehen. Strenggenommen ist das also gar keine "Über" Folge, denn am Ende sind Mel und Janice wieder sie selbst. Nicht zufällig sind die anderen "Über" Episoden X4.22 Karmische Katastrophen oder X6.16 Auftritt der Klone ebenfalls komödiantische Clipshows, denn gerade die Slapstick Komödie lebt von stereotype Charakteren und eignet sich besonders gut für solche Zeitsprünge und Kulissenwechsel.
Das ganze Thema der Über-Fanfiction zeigt also, dass einige Fans die Serie viel zu ernst nehmen und dem selbstironischen Witz der Produzenten nicht mehr folgen können. Von den Subtextdiskussionen ganz zu schweigen. Die Intention der Produzenten und die Rezeption der Fans läuft zunehmend auseinander. Ähnlich absurd sind die Fandiskussionen über die korrekte Version des Chakrams, dass ja von der gesamten Serie gesehen 1940 eigentlich das Ying-Yang Chakram sein müsste. Die Folge "Xena Scrolls" entstand aber zwei Jahre vor X5.02 Chakram und kein TV-Serienautor weiß, was er in zwei Jahren zusammenschrieben muss, geschweige denn, dass eine Serie überhaupt solange läuft. Da hilft es auch nicht, dass gerade die späteren Über-Folgen sich ausgiebig über die Fans und ihre fanatische Begeisterung lustig machen, denn wer den Witz schon hier nicht verstanden hat, der wird ihn beim zweiten oder dritten Mal auch nicht verstehen. Man sollte die Episode also als Spaß genießen, ohne in eine über-triebene Über-interpretation zu verfallen. Für eine Clip-Show ist die Folge nämlich ganz gut gelungen.
Hätten sie's gewusst? Die Clips in der Reihenfolge...
Janis: 1.22 Die Furie - CallistoMelinda: 1.22 Die Furie - Callisto
Janis: 1.06 Xena und der Kriegsgott - The Reckoning
Joxer: Las Luchadoras contra la momia (Wrestling Women vs. the Aztec Mummy, Mexiko 1964)
Joxer: La Noche de Walpurgis (Nacht der Vampire, 1971)
Melinda: 1.16 Hilferuf eines Toten - Mortal Beloved
Ares: 1.22 Die Furie - Callisto
Janis: 1.22 Die Furie - Callisto
Janis: 1.19 Menschenopfer - Altared States
Xena: 1.10 Die Amazonenprinzessin - Hooves and Harlots
Xena: 1.24 Der Eid des Hippokrates - Is There A Doctor In The House?
Xena: 1.20 Starke Bande - Ties That Bind
~ Bildkommentar ~
Das ist Mazedonien, oder Tunguska, oder eine Baugrube in Neuseeland. Egal was dasteht, Melinda hat sich der Zeit entsprechend gekleidet.
Janis hat mehrere Vorbilder. Eines davon ist Prof. Jones aus dem "Jäger des verlorenen Schatzes (1981)", der allerdings kein Raucher war. Diese Angewohnheit hatte eher Humphrey Bogart in dem Klassiker...
..."Casablanca (1942)" dessen Partner Captain Renault kostümtechnisch gesehen offensichtlich Jacques S'Er inspiriert hat. Claude Rains hatte allerdings keinen übertriebenen französischen Akzent, der war wiederum Kennzeichnen von Indiana Jones' Gegenspieler Dr. Rene Belloq , dessen teuflischer Partner Major Todt (Ronald Lacey) eine ähnliche...
...schöne runde Nickelbrille trug, die Bösewichte, vorwiegend deutscher Herkunft, in vielen Filmen dieser Periode tragen. Wobei wir schon bei den üblichen Mumien Filmen gelandet sind, in denen immer wer durch moderige Gräber wandelt.
Melinda schaut keine Filme, sondern liest alte Xena Geschichten vor. Uns hätte mehr interessiert, wie eigentlich das Chakram dahin gekommen ist. Aber dafür gibt es ja die Fanfiction, die sich ausgiebig mit solchen Themen befasst.
Hier ruht die gut erhaltene Mumie von Graf Ares, dessen komfortabler Sarg mit seidener Auskleidung auch Blutsaugern eine angemessene Ruhestätte bieten würde. Noch interessanter als das Chakram wäre eine Erklärung gewesen, warum das "Auge des Hephaistos" Ares in der Gruft gefangen hält. Denn Hephaistos Frau war bekanntlich Aphrodite, und Ares und Aphrodite hatten...ja ganz genau das hätten wir als Rückblende gerne gesehen.
Das ist die Shipper Folge für alle Orientierungen: Ares und Xena nähern sich, Gabrielle und Joxer schweißt die Not zusammen...
... Xena und Ares streiten sich, was bei den beiden bekanntlich das übliche Flirtritual darstellt, und am Ende gibts eine der...
...schönsten Explosionen der ganzen Serie ehe wieder alles seinen gewohnten Gang geht und Janis/Gabrielle und Melinda/Xena gemeinsam weiterziehen. So kann doch jeder auf seine Kosten kommen.
Ted Raimi zeigt die neusten Drehbücher von Universal und Rob Tapert hat sich den Oscar schon mal selbst verliehen. Am Ende sollte eigentlich jedem aufgefallen sein, dass dies keine Folge ÜBER Xena und Gabrielles Nachkommen ist, sondern ÜBER die Lust an Filmen, B-Movies und...
...dem Fernsehgucken als solches. Deshalb kommt am Ende auch der Vorspann und man kann im Zeitalter der DVD gleich zur nächsten Folge übergehen.
~ Trivia ~
- Ob die Namen Janis Covington und Melinda Pappas frei erfunden sind oder eine Inspirationsquelle hatten ist nicht bekannt. Jedoch gab es in den 60er Jahre zwei bekannte Baseballspieler der amerikanischen Major League: John Wesley "Wes" Covington und Milton Stephen "Milt" Pappas, bei denen sich die Autoren vielleicht eine namenstechnische Anregung geholt haben.
- Einen ähnliche Zeitsprung wie in den "Xena Scrolls" gibt es auch in der Hercules Clip Show H3.17 Im Namen der Gerechtigkeit, die zur Zeit der Französischen Revolution spielt und noch absurder ist.
- Filmfehler: In der Schluss-Szene verliert Joxer eine der Schriftrollen., als er den Rucksack anlegt und auf das Motorrad steigt.
- Filmzitate:
Ares Spruch "Wait till they get a load of me!" stammt vom Joker aus dem Film Batman (1989).
Gabrielles Spruch "Sayonara, Sucker" hat John Belushi in dem Spielberg Film "1941 (1979)" geprägt. - In der Schluss-Szene sind hinter Ted Raimi drei Filmplakate zusehen, die alle Filme aus den Universal Studios zeigen:
- The Mummy (1932)
Darsteller: Boris Karloff (Ardath Bey), Zita Johann (Helen Grosvenor), David Manners (Frank Whemple)
Drehbuch: John L. Balderston
Regisseur: Karl Freund
The Mummy gehört zu den Klassikern des Horrorfilms und hat schon damals zahlreiche Nachfolgefilme hervorgebracht, die ausgiebig aus dem ersten Teil Filmmaterial verwendet haben, wie The Mummy's Hand (1940), The Mummy's Tomb (1942), The Mummy's Ghost (1944) und The Mummy's Curse (1944), bis zur ersten Parodie Abbott and Costello Meet the Mummy (1955). Eine richtige Filmmusik gab es damals noch nicht, der Film verwendet teilweise die Musik des deutschen Films "Die Weiße Hölle vom Piz Palü (1929)". - Darkman (1990)
Darsteller: Liam Neeson (Peyton Westlake), Frances McDormand (Julie Hastings), Larry Drake (Robert G. Durant)
Musik: Danny Elfman
Drehbuch und Regie: Sam Raimi
Dieser Film wurde auch von Robert Tapert produziert und war der erste Film von Sam Raimi nach seinen Evil Dead Filmen. Die Story ist ebenfalls an frühe Horrorklassiker angelehnt, wie Phantom of the Opera (1925 und 1943) oder die diversen Filme über The Shadow (1937-1946). Ted Raimi hat eine kleine Nebenrolle als Killer (!). Der Film entstand unter großen produktionstechnischen Schwierigkeiten und wurde dennoch ein Erfolg. Es gab diverse Fortsetzungen und sogar eine Comicserie. Gerüchte besagen, dass es eine neue Comicfolge geben soll, in der Darkman gegen Ash oder Xena antritt. - Time Cop (1994)
Darsteller: Jean-Claude Van Damme (Max Walker), Mia Sara (Melissa Walker), Ron Silver (Senator Aaron McComb), Gloria Reuben (Sarah Fielding)
Drehbuch: Mark Verheiden
Musik: Mark Isham
Regie: Peter Hyams
Dieser Film wurde ebenfalls von Robert Tapert und Sam Raimi produziert. Filme mit Prügelknabe Jean-Claude Van Damme ("The Muscles from Brussels") wurden eher für das spezielle Martial Arts Video bzw. DVD Publikum gemacht und entsprechend niedrig ist das inhaltliche Niveau seiner meisten Filme. Sieht man von den üblichen Ungereimtheiten von Zeitreisegeschichten ab, ist Time Cop trotzdem ein spannender Aktionfilm mit guten Kampfszenen. Bis heute gilt er als der (mit Abstand) beste Van Damme Film und war auch sein größter kommerzieller Erfolg.
- The Mummy (1932)