2.18 Die Entführung
Blind Faith
~ Besetzung ~
Lucy Lawless (Xena)Renee O'Connor (Gabrielle)
Jeremy Callaghan (Palaemon)
Chris Bailey (Apex)
Sydney Jackson (Vidalus)
Graham Lauder (Lagos)
Ajay Vasisht (Verkäufer)
Stab:
Drehbuch: Adam Armus & Nora Kay Foster
Musik: Joseph LoDuca
Schnitt: Robert Field
Regie: Josh Becker
Erstausstrahlung:
USA 14.04.97
DEU 22.02.98
~ Zusammenfassung ~
Bei einem Einkaufsbummel wird Gabrielle von einem mysteriösen Mann entführt, der Xena umgehend wissen lässt, dass er sie getötet habe. Es kommt zum Kampf, in dessen Verlauf Xena versehentlich Sumach-Öl in die Augen gerät, das sie innerhalb kürzester Zeit erblinden lässt, wenn nicht sofort das Gegenmittel - Ägyptische Sennesblätter - angewendet wird, das es allerdings nur in Athen gibt. Doch Xena zögert keinen Moment, als sie von dem mittlerweile besiegten Palaemon erfährt, dass Gabrielle nicht tot, sondern entführt wurde, um mit König Solus verheiratet zu werden. Sie zwingt Palaemon sie zum Palast zu bringen. Derweil versucht Vidalus, Gabrielle zur Lady zu machen, was kräftig danebengeht. Xenas Augenlicht schwindet derweil immer mehr. Sie kettet sich an Palaemon, der ihr unter der Bedingung hilft, nach Gabrielles Befreiung um den Titel des besten Kriegers Griechenlands mit ihr zu kämpfen. Er möchte als der Mann bekannt werden, der Xena getötet hat. Gabrielle, die dem König seine Hochzeitspläne ausreden will ("Alle Männer, mit denen ich es wirklich ernst meine, sterben immer gleich!"), findet derweil heraus, dass König Solus längst tot ist und dass sie von seinem Berater mit ihm verheiratet werden soll, um gleich nach der Hochzeit gemeinsam mit dem verblichenen Regenten verbrannt zu werden. Dies würde den Berater Apex zum neuen König machen. Xena rettet Gabrielle im allerletzten Moment aus dem Krematorium, und Vidalus hat, wie es der Zufall will, in seinem Kräutergärtlein Ägyptische Sennesblätter, mit deren Hilfe Xenas Augenlicht wieder hergestellt wird. Palaemon hat seine Lektion gelernt und schlägt am Ende versöhnliche Töne an.
~ Übersetzung Titel & Disclaimer ~
Blind Faith - Blinder Glaube
Disclaimer
Once again, Gabrielle's luck with men was harmed during the production of this motion picture.
Wieder einmal wurde Gabrielles Glück mit Männern während der Produktion dieses Films beeinträchtigt.
~ Kommentar ~
Werde, der du vorgibst zu sein
Diese Episode gehört von den Bewertungen der meisten Fans in die Kategorie solider Durchschnitt. Ein bisschen Witz, eine neuer Beweis der Freundschaft zwischen Xena und Gabrielle, und mit Palaemon ausnahmsweise mal ein passender Partner für Xena. Betrachtet man die Einzelteile der Folge: das Duell, die Entführung, den "My fair Lady" Unterricht und die Befreiung, so sind die Elemente ganz gut gelungen. Setzt man die Szenen aber alle zusammen, dann ist die Folge nicht so befriedigend. Das liegt unserer Meinung daran, dass die Autoren sich nicht für ein Hauptthema entscheiden konnten. Dass Gabrielle mal wieder gerettet werden muss ist nichts Besonderes. Eher schon, dass Xena droht blind zu werden. Doch so wie es dargestellt wird, erscheint die Blindheit mehr als temporäres Handicap für unsere Superheldin, als eine echte Bedrohung.
Am interessantesten und auch am besten für ein Hauptthema geeignet ist die Entwicklung von Palaemon. Er möchte ein großer Krieger sein der von allen respektiert und gefürchtet wird. Damit sind wir wieder mittendrin im Westerngenre. Denn die Herausforderung des alten "Revolverhelden" durch einen jungen, der sich einen Namen machen möchte, ist ein klassisches Westernthema. Der Kampf muss natürlich dem Ehrenkodex des Westerners folgen, also im direkten shoot out, mit gleichen Chancen auf beiden Seiten. Das hat der Western übrigens mit dem Samurai-Film gemeinsam; nicht umsonst gibt es zahlreiche Crossover Filme zwischen dem Eastern und dem Western, wie "Die glorreichen Sieben (1960)", einem Remake des japanischen Films "Die sieben Samurai (1954)". Einer der Sieben in den Filmen ist ebenfalls ein junger Nachwuchskämpfer, der voller (falscher) Bewunderung für die großen Krieger ist. Für Palaemon ist das heroische Duell das eigentliche Ziel seines Kampfes, die Entführung von Gabrielle nur ein Kollateralschaden. Sein Wunsch ein Revolverheld, bzw. in der Sprache der Xenawelt ein großer Krieger zu sein, verleitet ihn auch zu Lügengeschichten über vergangene Duelle, an denen er gar nicht teilgenommen hat. Er hat überhaupt noch nie jemand getötet. Damit ist er in dieser Beziehung eine Art ernsthafte Version von Joxer, der genau die gleichen Ambitionen hat. Wir erinnern hier beim Thema Western auch an die Figur des Schofield Kid in Clint Eastwoods "Erbarmungslos (1992)", der sich ebenfalls Duelle rühmt, die er gar nicht begangen hat und am Ende erkennt, dass er nicht so erbarmungslos werden kann und es bei genauerer Überlegung auch gar nicht will. Im Gegensatz zu ihm erlebt Palaemon seine Bekehrung nicht angesichts des Grauens, welches das vermeintliche Ideal mit sich bringt, sondern er wird durch Xenas gutes Vorbild bekehrt. Das nimmt dem Bekehrungsthema allerdings etwas die Schärfe. Es ist eben deutlich dramatischer, wenn der junge Herausforderer die Perspektivlosigkeit des Kriegerdaseins erkennt, wie in den beiden oben genannten Western, als wenn er nur die schon geläuterte Xena sieht und sagt: "Na, dann werde ich jetzt auch gut". Interessanter wäre es gewesen, wenn er die Xena der kommenden Episode X2.20 Der Preis, oder noch besser die spätere (bzw. chronologisch frühere) Evil-Xena in Aktion erlebt hätte und so seinem Ideal in der Realität begegnet wäre. Dennoch ist die Überzeugungsarbeit, die Xena durch ihre Vorbildrolle leistet, natürlich pädagogisch wertvoller, da deutlich unblutiger.
In gewisser Weise kämpfen sie tatsächlich miteinander, aber mehr durch Wortwechsel, als durch physischen Kampf. In der Waldszene nennt Palaemon Evil-Xena sein Vorbild, da sie sich mit ihrer Macht Respekt verschafft hat. Für Xena ist Respekt aus Angst aber etwas anderes als Respekt aus persönlicher Wertschätzung. Ausdruck der ersten Form von Respekt ist der Bösewicht der Woche, Apex, der einerseits durch Angst herrscht, aber selber die ganze Episode über Angst vor Xenas Reputation hat. Dieses Leben muss nach Xena Erfahrung scheitern. Die zweite Art des Respekts durch Wertschätzung zeigt sich in der Freundschaft von Xena zu Gabrielle. Palaemon ist erstaunt: "Well, that must be some friend." (Nun, das muss ein besonderer Freund sein). Als er von Xena gefesselt hinterhergezogen wurde, hat Palaemon öfter den Ausdruck Freund gebraucht, z.B.: "We're about to walk into the middle of some of my friends. They like me." (Wir werden gleich mitten in eine Gruppe einiger meiner Freunde laufen. Sie mögen mich). Allerdings weiß er, dass es mit diesen Freunden nicht weit her ist. Und mögen tut ihn auch keiner. Im Schloss nimmt er dann das Thema nochmal auf. "Is your friend really worth all this?" (Ist dein(e) Freund(in) das wirklich wert?), was schon fast neidvoll klingt. Zwar versucht er noch Freundschaften als hinderlich für einen richtigen Krieger zu bezeichnen: "You see, friends make you vulnerable. That's why I don't have any." (Weißt du, Freunde machen dich verwundbar. Deshalb hab ich keine), aber Xena durchschaut schon lange, dass Palaemon nur aus falsch verstandenen Idealen jemand anderes zu sein versucht als er wirklich ist. Zu diesem Zeitpunkt sind er und Xena selber schon so etwas wie Freunde geworden. Er hat immerhin Xena vor dem Absturz in die Schlucht gerettet. Noch symbolischer die Szene, in der sie beide die Wand des Schlosses hinaufklettern. Zweimal hilft er der blinden Xena einen Stein zu ergreifen, was in der Art wie er ihre Hand führt schon fast eine zärtliche Geste ist. Parallel zu dieser Freundschaft verbrüdern sich im Schloss auch Gabrielle und Vidalus, was die Entwicklung Palaemons durch die zeitgleiche Handlungsführung der beiden Paarungen noch deutlicher macht. So kommt seine Wandlung am Ende nicht wirklich überraschend. Damit hat der Originaltitel der Episode "Blind Faith" eine doppelte Bedeutung. Denn der "blinde Glaube" ist nicht nur der Wunsch der blinden Xena Gabrielle zu retten, sondern auch die falschen Ideale von Palaemon. Zeitgleich werden beide am Ende wieder "sehend".
In Palaemons Wahl für "das Gute" haben wir ein Beispiel der genretypischen Heldenmoral, die vom Western bis zum moderne Actionheld typisch ist. Denn gut und böse ist in diesen Heldengeschichten immer nur eine Frage des persönlichen Verhaltens. Soziale Prozesse, politische Verhältnisse oder irgendeine Gruppendynamik spielen so gut wie keine Rolle. Es kommt nur darauf an was der Einzelne als Individuum für sich entscheidet. Und darin authentisch zu sein, also genau das zu sein was man auch vorgibt, ist eine elementare Eigenschaft des Helden. Ob man das tatsächlich auch in der Realität so leben kann, ist eine fast philosophische Diskussion, in der die Meinungen diesseits und jenseits des Atlantiks bekanntlich weit auseinandergehen. In der Serie Xena, wie auch in Hercules, liegt die Wahl allerdings immer beim Einzelnen.
Im Prinzip ist also Palaemon die Hauptperson der Episode. Allerdings geht diese Handlung zeitweise unter, denn Xenas Blindheit beschäftigt die Sorgen der Xena Fans doch mehr, als irgendein Möchtegernkrieger, den sie vorher noch nie gesehen haben. Außerdem ist die Gabrielle Handlung sehr ausladend, und durch Vidalus` Versuche aus Gabrielle eine "My fair Lady" zu machen, viel witziger als die moralischen Diskussionen von Xena und Palaemon. So rückt für viele "Die Entführung" in den Mittelpunkt der Handlung, wie es auch im deutschen Titel zum Ausdruck kommt. Vielleicht wäre etwas mehr Palaemon und etwas weniger Gabrielle und Vidalus besser für die Geschichte gewesen.
So ganz passt die "halbernste" Figur des Vidalus nicht in das Gesamtkonzept hinein, bei aller Sympathie für ihn. Damit sind wir bei dem Thema Homosexualität. Nein, nicht der Subtext, dessen überaus dümmliche Diskussion um das "them/him" von Gabrielle wir für zu albern halten um es zu kommentieren, sondern die Tatsache, dass Vidalus offenbar schwul ist. Schwule werden gern als Stylist bzw. Friseur dargestellt, und wenn dann einer noch ein rosa Gewand trägt ist es offensichtlich, auch wenn aus Gründen der politischen Korrektheit nachsynchronisiert wurde. Denn gegen Ende der Episode sagt Apex zu Vidalus ""Out of my way, fishcake!", was wörtlich "Aus dem Weg, Fischkuchen" heißt, aber sprachlich keinen so richtigen Sinn macht. Schaut man genau auf die Lippenbewegung von Apex, dann kann man erkennen, dass er eher ein "r" als ein "i" formt. Offenbar hat er ursprünglich "fruitcake" gesagt (was im Deutschen "Früchtebrot" heißt). Im Amerikanischen hat der Slangausdruck eine zweite Bedeutung und meint sinngemäß "Schwuchtel". Da stellt sich die Frage, ob die Homosexuellen immer so dankbar dafür sind als schwuler Stylist porträtiert zu werden. Zwar ist dieses Stereotyp von der netten Sorte ist und hat den Homosexuellen eher geholfen den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu finden, denn vor Friseuren braucht man nun wirklich keine Angst zu haben; und besser eine harmlose Witzfigur, als ein abschreckender Angstgegner. Allerdings hat sich dieser vielgebrauchte Witz Mitte der neunziger Jahre doch schon etwas abgenutzt. Zensieren hätte man die Stelle aber nicht müssen, schließlich bringt das die Verachtung von Apex für Vidalus besser zum Ausdruck und verdeutlicht auch im Gegenzug die Akzeptanz durch Gabrielle. Das am Ende Vidalus sich an die Versen des schmucken Palaemons heftet, ist in diesem Zusammenhang zwar nett gemeint, wir sind ja alle ach so tolerant und gönnen es ihm, nur lässt das die Handlung in einem überflüssigen Witz enden, der nun auch nicht gerade der Schenkelklopfer ist. Damit ist die Episode eine der ganzen wenigen Ausnahmen der Serie, in der mancher Witz der Handlung mehr schadet, als dass er sie bereichert. Mit all den diskutierten Vor- und Nachteilen ist die Episode eben solider Durchschnitt, wobei dem einen oder anderen Palaemon noch einen Pluspunkt wert sein dürfte.
~ Bildkommentar ~
Was Bekleidung angeht beweist Gabrielle erneut ihren schlechten Geschmack. Sowas zieht höchstens Perverse an, die das auch noch für erregend halten.
Xena benutzt ihren "The Pinch" an Palaemon. Leider hat sie nicht gewusst, dass Palaemon beim Luftabschnüren die höchsten Gefühle bekommt. Hypoxyphilie heißt das im medizinischen Fachjargon. Diejenigen Dörfler, die kein Pay-TV besitzen, sind ganz neugierig was sie bei dieser Sadomaso-Show noch alles zu sehen bekommen. Vielleicht kann man da noch was für zu Hause lernen, so der Abwechslung halber.
Xena demonstriert ihrer neue Fesseltechnik. Vielleicht hätte sie besser ganz klassisch die Hände auf dem Rücken zusammenbinden sollen, denn so am Pranger erfreut sich Palaemon neuer Höhepunkte. "Mehr! Mehr!" ruft er, "Zeig's mir so richtig Mistress Xena". Meine Güte, in was für eine untertextuellen Folge sind wir Zuschauer da unbedarft hineingeschlittert.
Gabrielle will dem nicht nachstehen und lässt sich von Apex die neue Kollektion von "Unterhaltungsgeräten" für die einsame Frau von heute zeigen. Bis in die anatomischen Details genau gearbeitet, sogar mit beweglichen Gliedern.
Anschließend will Vidalus demonstrieren, was für interessante Varianten des Liebesspiels man mit Obst gestalten kann. Glücklicherweise ist Gabrielle für solche perversen Sachen noch viel zu unbedarft und isst das Spielzeug einfach auf.
Endlich ein modischer Durchbruch für Gabrielle. Vidalus hat Mitte der neunziger Jahre schon japanische Seemädels gestaltet und mit der Werbekampagne zum damaligen Wonderbra-Relaunch sensationelle Erfolge gefeiert. Sailor Herzigová heißt seine neueste Kreation und wir sind der Meinung: Ja - Doch - Das kann man als Abwechslung vom grünbraunen Allerlei gelten lassen.
Um Gabrielle auch in Liebesdingen weiterzubringen erklärt Vidalus was die erfahrene Frau alles mit den Händen machen kann.
Xena hingegen hat mit ihren Händen immer noch nicht gerafft, dass sie bei den Neigungen die Palaemon hat, genau das Gegenteil von dem erreicht was sie will. Oder will sie vielleicht gar das Gegenteil? Was für abartige Dinge geschehen hier eigentlich?
Apex haut es von den Socken, denn solch eine Entwicklung hätte selbst er nicht erwartet. Gabrielle macht's gern mit Toten, im Fachjargon Nekrophilie genannt. Kein Wunder, dass ihre Männer immer wegsterben. Und das bei unserer lieben, kleinen, süßen Gabrielle. Ja, wir haben wohl doch alle unsere dunkle Seite.
Inzwischen hat Palaemon seine helle Seite entdeckt. Hinter dem vermeintlichen Masochisten steckt eine zärtlich, romantische Seele. Sanft berühren sich seine und Xenas Hände während des Freeclimbing-Trainings. Und nach dem Training erwidert Xena seine dezente Annäherung mit einem ebenso sinnlich, zarten Armstreichler. Schon denkt Xena, dass jetzt alle Gefühle wieder im fernsehgerechten Rahmen ablaufen werden...
...als sie mit Schrecken erkennen muss, dass sie offenbar im Club de Sade gelandet ist. Vidalus mag's auch gefesselt! Ja sind denn hier alle völlig verdorben, oder ist das etwa gar Fanfiction? Doch noch ist der Abgrund der Perversion nicht erreicht, denn...
...Gabrielle, nach allen Regeln der Bondage-Kunst verschnürt, nimmt an Rollenspielen mit einem toten König teil. Das Publikum johlt. Inzwischen sind auch die Pay-TV Besitzer in den Club gekommen, denn sowas gibt's auf keinem Kabelkanal zu sehen. Und da wundern sich einige, dass RTL immer Xenafolgen radikal kürzt. Zu welchen Abartigkeiten soll das noch führen?
Gabrielle schlägt völlig über die Stränge und nimmt auch noch an dem Spiel "Witwenverbrennung" teil. Darauf ist einer der Lustspielzeugdesigner gekommen, als er den James Bond Film "Diamantenfieber (1971)" gesehen hat. Jetzt spielen sie das auch im Club de Sade nach. Doch zum Glück kann Xena ihre Freundin vor den Abgründen der Hölle retten, in die sie ihre aus den Fugen geratenen Neigungen geführt hätten. Gerade noch mal gutgegangen.
Xena kann wieder sehen. "Was für ein herrlicher Anblick" denkt sie sich, ehe ihr schlagartig bewusst wird, dass sie auf Gabrielle sieht, die modisch und grinsend genau wieder da ist, wo die Episode angefangen hat. Und den gelungenen Sailor Herzigová Auftritt hat Xena auch verpasst. Macht aber nichts, denn für jemand der gerade noch vor der Erblindung gerettet wurde, wäre wahrscheinlich auch eine Rolle Toilettenpier ein Blick für entzündete Augen wert. Und wer weiß was für Überraschungen die wohl doch nicht so unschuldige Grinse-Gabrielle noch bringen wird. Xena bekommt langsam Bedenken ob der weiteren Entwicklung ihrer Freundin.
Immerhin können die beiden Freundinnen jetzt wieder klönen. Gabrielle möchte natürlich genau wissen, was zwischen Xena und Palaemon noch alles war. Xena schaut ganz versonnen ihrem Kampfgefährten nach und sagt: "Also du kannst es kaum glauben, fast so lang wie mein Schwert, fast so lang...". Vidalus muss lächeln. Gabrielle versteht aber nichts und fragt sich nur, warum Xena so beschwingt ist, als sie weiterziehen. Ist es nur weil Gabrielle nicht verbrannt ist, weil Xena wieder sehen kann, oder war da was jenseits der Kletterwand, von dem wir alle nichts ahnen...immer diese Mehrdeutigkeiten.
~ Trivia ~
- Xena teilt hier mit ihrer Blindheit das Schicksal von Herkules in der Episode H1.06 Hercules und das Gift der Hera. Dort hat Lucy Lawless als Lyla Hercules vergiftet. Der blinde Hercules wird dann von Salmoneus geführt.
- Jeremy Callaghan (Palaemon) begegnet uns in der dritten und vierten Staffel in der Rolle des Pompeius wieder. Außerdem spielte er in der Serie Young Hercules den Pollux.
- Na? Hat jeder Sydney Jackson (Vidalus) wiedererkannt? Er war der Händler in der Episode X1.03 Gefährliche Träume, einer Episode in der Xena schon einmal Gabrielle von einer unfreiwilligen Heirat retten musste.
- Langsam tauchen in der Serie nur noch bekannte Gesichter auf. Chris Bailey (Apex) spielte schon in X1.10 Die Amazonenprinzessin (Celano) und X2.06 Kriegerin... Prinzessin... Vagabundin (Agis) mit.
- Der "Sarg" von Gabrielle bekommt noch einen Gastauftritt in der Hercules Episode H4.05 In einer fremden Welt.
- Das "Gesicht" des Krematoriums ist die leicht umgebaute Dekoration des Baraca aus der Episode X2.08 Die Schliche des Sisyphus.
- Der Name Vidalus könnte eine Referenz an Gore Vidal sein, den äußerst streitbaren amerikanischen Schriftsteller, der sich besonders in der Nachkriegszeit sehr für die Rechte der Homosexuellen eingesetzt hat, so z.B. mit seinem Roman "The City and the Pillar (1948)" (dt. Geschlossener Kreis).
- Eins der Gemälde im Palast, auf dem Gabrielle bzw. ihre Doppelgängerin zu sehen ist, hängt zu Hause bei Lucy. Im "Advocate" sagte sie im März 1999: "Ich bete Reneé an! In einer Episode spielte sie eine gekidnappte Prinzessin und die Ehefrau des Kidnappers hatte genauso ausgesehen wie sie. Also gab es all diese gefälschten Gemälde von ihr - mittelalterliche Ikonengemälde - und eins davon hängt bei mir zu Hause. Es ist ein völlig wertloses Teil, aber ich behalte es, weil sie meine Freundin ist!"