FANWORK > Fanfiction > Alana - Pale Moon

Disclaimer: Xena & Gabrielle gehören nach wie vor MCA/Universal & Ren Pics. Und auch wenn ich sie mir mal wieder ohne zu fragen ausgeliehen hab, ist es nicht meine Absicht dadurch die Urherberrechte zu verletzen. *heiligenschein aufsetz*

Violence: Keine Gewalt.

Subtext: Definitiv Maintext. Vorraussetzung für diese FF ist, dass die leidenschaftliche Beziehung zwischen Xe & Gab nicht erst seit gestern, sondern zumindest seit einigen Monaten besteht.

Sex: Nein. *heftig kopf schüttel* Die "Botschaft" kommt auch so rüber. ;o)

Timeline: Ich würde es in der sechsten Staffel bzw. gegen Ende der sechsten Staffel einordnen.

Rated: 15

Music Disclaimer: Die wohl am passendsten den Inhalt untermalenden Songs sind "Second Chapter" (2:15) & "The Eyes Of Truth" (7:14) von Enigma; in eben dieser Reihenfolge ... und denkt euch den einen Satz, der in "Second Chapter" gesprochen wird, einfach weg. ;o)

Thanx: ... wie immer an Jem, der zu seinem Ärger ewig warten musste, bis er diese FF beta-lesen durfte. ;o) *knuddel*

Feedback wie immer an: alana83@gmx.net

© May 2oo2

Pale Moon

by Alana


Wolken von tiefem, dunklem Blau verschlingen die unvollkommene Scheibe des Mondes über mir, nur um sie kurz darauf wieder zu gebären und dann von neuem zu verschlingen. Sein fahler Schein taucht jene Wolken in ein unbehagliches Licht. Hart sind die Schatten, die er von den Bäumen zeichnet; dunkle Gestalten, die ihre dürren Arme gen Himmel recken, als wollten sie dort etwas erreichen.

Letztendlich erbarmen sich die Wolken und geben die Gestirne frei. Ihr funkelndes Abbild findet sich im ruhigen Wasser des Flusses wieder, auf den ich blicke. Gemächlich bewegen sich seine dunklen Fluten durch das weite Flussbett; Tief und unergründlich wirken sie zu dieser Stunde. Wie du.

Doch du bist nicht immer so; nicht für mich.

Mit Bewegungen, die deine Hände schon unzählige Male vollführt haben, legst du lautlos deine Kleidung ab. Obgleich ich mehrere Schritt entfernt bin, glaube ich das Leder förmlich zwischen meinen Fingerspitzen fühlen zu können. Mein Blick fliegt zur Seite, neben mich, und fällt auf deinen Brustpanzer, dessen kaltes Metall schwach vom wenigen Licht glänzt, das sich darauf reflektiert. Ich widerstehe der Versuchung ihn zu berühren, nur um das vertraute Gefühl zu spüren, wenn ich mit meinen Händen darüber führe. Der Grund, aus dem ich dieses Gefühl so genieße, liegt weniger tief. Vielmehr ist es die Erwartung auf das, was sich darunter befindet. Leder ... und dann dein warmer, atmender Körper.

Eben so wie du nun vor mir stehst.

Ein innerliches Schmunzeln erfasst mich, als ich daran denken muss, wie du mir sagst, dass ich wunderschön sei. Oft nur geflüsterte oder gehauchte Worte, die mein Ohr kitzeln. Und gerade in diesem Moment muss ich dir widersprechen - Ich sehe dich an und beneide die Schatten auf deiner Haut um ihren Platz, beneide den Schein des Mondes, der dein Haar streichelt.

Du wendest den Kopf und blickst zum Ufer zurück. Das blasse Blau deiner Augen trifft mich -- mit einer Intensität, die mein Innerstes schon sooft erbeben ließ. Es kann nicht sein; denn die Schatten der Nacht verbergen mich vor deinen Blicken, da ich hier sitze und dich betrachte. Und doch ... ein zaghaftes Lächeln spielt auf deinen wunderschönen Lippen, während dein Blick mich gefangen hält; atemlos und zu kaum einer Bewegung fähig. Ich frage mich, ob du es weißt. Ob dir bewusst ist, dass ich alles mit ansehe, was du tust; dass ich nicht anders kann.

Der Ton deines Lächelns wechselt zu betörend und ich begreife, dass es dir die ganze Zeit über klar war; meine Blicke nicht nur geduldet, sondern erwünscht und genossen. Ja, du weißt, was ein einziger Blick von dir in diesem Moment bei mir anrichtet.

Eigentlich sollte mich diese Tatsache beschämen, doch es ist wie ein Spiel, das wir beide spielen.

Ein seichter Wind streift hörbar durch das Geäst und erfasst auch deine Silhouette. Begleitet vom nahen Rauschen der Blätter umspielen die dunkeln Strähnen deines Haares deine Schultern und dein Gesicht, welches du mir noch immer zuwendest; gleich einem Tanz, ungeordnet aber voller Magie. Der Zauber dieses Anblickes lässt sein Echo noch immer in mir nachhallen, als du dich entschließt nun in das kühle Wasser des Flusses zu gehen.

Ich schließe meine Augen, nur für die Dauer eines tiefen Atemzuges. Und so wie das Wasser deinen Körper umströmt, lasse ich zu, dass die Empfindungen mich durchfluten; nehme teil an der offenkundigen Sinnlichkeit deiner Eindrücke und deiner Erscheinung - -

Die verschiedensten Worte nehmen in Verbindung mit dir einen widernatürlich positiven Beiklang an. Verwirrung. Schwindel. Schwäche. Denn meine Sinne werden durch deine Anwesenheit verwirrt; Schwindel ergreift Besitz über mich, wenn ich deine Hände auf mir spüre; ein angenehmes Gefühl der Schwäche in meinen Gliedern, wenn ich deine Lippen auf meinen fühle.

Ich habe gelächelt, als du mir einmal erzählt hast, dass es dir ebenso ergeht.

Ob sich dir meine leidenschaftlichen Gefühle und schweifenden Gedanken offenbaren, als du zurück ans Ufer kommst, oder ob ich es vor dir zu verbergen vermag? Ich weiß es nicht. Will ich es denn?

Die Zeit scheint sich nach meinem Willen zu dehnen. Ein Augenblick verliert sich zu einer süßen Ewigkeit.

Deine Haut schimmert von unzähligen Wassertropfen. Gefangen von deiner Anmut beobachte ich jede deiner Bewegungen, verfolge die Reise eines jeden Wassertropfens an deinem Körper hinab. Mein Mund ist trocken und mein plötzlicher Durst lässt mich wünschen, ich könnte dich von jedem Tropfen einzeln befreien.

Auch im schwachen Mondlicht entgeht mir nicht, dass deine Lippen geteilt sind; dein Blick ist gesenkt. In einem einnehmend gleichmäßigen Rhythmus hebt und senkt sich dein Brustkorb, lässt ein neues aufregendes Spiel aus Licht und Schatten auf deiner feucht glänzenden Haut erkennen.

Es verbleiben keine Zweifel, dass du dir auch dessen bewusst bist.

Ist es dein Wille mich zu verführen? Schmunzelnd und nicht ohne Genuss nehme ich es zur Kenntnis.

Anstatt zu verweilen, begibst du dich wieder ins Wasser des Flusses; nur scheinbar um ein wenig Intimität zurück zu gewinnen. Wir wissen es beide.

Schließlich nehmen meine Augen ihre gemächlich verträumte Wanderung wieder auf, fliegen leichthin über die restliche Umgebung, hin zur Silhouette der fernen Berge. Der Mond lässt die Nacht nun so hell werden, dass ihre Umrisse verschwommen in der Ferne wahrzunehmen sind. Ihr Anblick, gehüllt in den Friedlichkeit verheißenden Mantel der Nacht, ist nahezu atemberaubend schön.

Doch mein Blick findet wieder zu dir. Unfreiwillig. Freiwillig.

Ich sitze vollkommen ruhig. Einzig mein Herz schlägt einen heftigen und schnellen Rhythmus. So schnell, dass ich glaube, es in meiner Brust schlagen zu hören, dass ich glaube du müsstest es hören.

Dann erreicht mich deine Stimme vom seichten Wind getragen. Gabrielle. Einer zärtlichen Berührung gleich wandert ihr warmer Klang in meiner Brust hinab. Auch wenn ich mir dessen nicht bewusst gewesen bin, das war es, worauf ich gewartet habe. Mein Name von deinen Lippen.

Ich stehe auf und gehe zum Ufer. Zu dir. Wortlos streife ich mir dort die Kleider vom Leib. Dass dein Blick dabei auf mir ruht, ist mir bewusst und es erfüllt mich mit einer unerwartet nachhaltigen Hitze, die mich die feindselige Kälte des Wassers nicht spüren lässt, als ich zur dir trete, und meine Haut stattdessen zum Glühen bringt.

Dein Herz pocht dumpf gegen meine Brust, als ich endlich deine Lippen schmecke. Der Mond als stummer Zeuge über uns.

Gabrielle von Poteidaia