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Neulich im alten Griechenland...
Teil 8: Unsterblichkeit? Oder: Ein Fluch der Götter

By Lynaeus

lynaeus@yahoo.com


Lynaeus betrat die Taverne. Er hatte einen langen und staubigen Ritt hinter sich, und wollte den Staub mit einem Becher guten Weines herunterspülen. Eine junge Frau empfing ihn und fragte nach seinem Begehr, "Wein, von eurem Besten!", sagte er. "Ich hoffe dieser mundet euch, ich kenne mich nicht aus, ich vertrete nur kurz die Wirtin, mein Name ist Nici." Sie blickte auf seinen Unterarmschutz und grinste: "Ihr seid also Lynaeus, der Falke des Nordens." "Jupp" bestätigte der Angesprochene und ließ seinen Blick durch den Schankraum wandern. Im hinteren Teil der Schenke entdeckte er eine Kriegerin, neben ihr eine schwere Streitaxt. Nici erzählte, dass sie jetzt seit gut sechs Monaten mit Paladar, durch die Lande zog. "Paladar, die unsterbliche Kriegerin?" wollte Lynaeus wissen. "Momentan wohl eher die unsterbliche Säuferin, so benimmt sie sich schon seit circa vier Monaten, ich weiss auch nicht warum." meinte die junge Frau. Paladars Stimme erschall " Wein, bring mehr Wein, oder soll ich verdursten?" Sofort sprang Nici auf und brachte Paladar einen weiteren Krug. Lynaeus sah das Glitzern in den Augen der jungen Frau und verstand. Seine Augen folgten Nici, als diese ihrer Heldin das edle Nass reichte. Doch als diese etwas des Weines auf die Rüstung der Kriegerin verschüttete, schien es, als hätte jemand die Furien losgelassen. "He du Schlampe!" brüllte die völlig besoffene Paladar ihre Gefährtin an, holte aus und schlug zu.

Nici flog durch den halben Raum, Lynaeus lief zu ihr und wollte der jungen Frau helfen, doch diese schüttelte seine Hände ab und raffte sich mühsam auf, wand sich zur Kriegerin und schrie: "Diesmal hast du es übertrieben Pala, ich gehe! Zu lange hast du mich wie einen Schuhabtreter behandelt, mir reicht es!" Mit diesen Worten verschwand sie aus der Taverne. Paladar war volltrunken auf die Bank zurückgefallen und stierte vor sich hin, nun war es an Lynaeus zu handeln. Er füllte vor dem Haus einen Eimer mit Wasser und verpasste der Kriegerin erst einmal eine Dusche, auf das sie bald wider klar denken konnte. Nach dem dritten Eimer schoss Paladas Hand hoch und packte Lynaeus Arm, "Es reicht!" sagte sie mit fester Stimme und klang um einiges nüchterner. Der Falke sah sie skeptisch an. "Die Unsterblichkeit macht einsam nicht wahr, Paladar?" "Wer bist du und woher kennst du mich?" Die Kriegerin wirkte verunsichert. "Ich bin Lynaeus, der Falke," sagte dieser. "Ich habe von dir gehört und ich kenne einige Unsterbliche, auch weiss ich um deren Einsamkeit und ihre Bitternis, die Geliebten zu überleben. Fast alle verbannten die Liebe aus ihrem Herzen.

"Du hast Nici geschickt gegen dich auf gebracht, obwohl du sie liebst, so wie sie dich." Paladar glaubte nicht richtig gehört zu haben. "Wie, sie liebt mich? Und woher weisst du, dass ich sie liebe?" begehrte die Kriegerin auf. "Ich sah das selbe Glitzern in euren Augen, wie seinerzeit bei Angel und Cleo, außerdem was meinst du, warum Nici solange bei dir geblieben ist, obwohl du so mies zu ihr warst? Sie liebt dich!" erklärte Lynaeus. Nachdenklich glitten ihre Gedanken in die Vergangenheit. Vor fünfhundert Jahren hatte Ares sie unsterblich gemacht, als sie für ihn ritt, und als sie sich von ihm abwandte, wurde aus dem Geschenk der Unsterblichkeit ein Fluch. Sie überlebte alle Menschen, die ihr etwas bedeuteten. Dann beschloss sie nie wieder zu lieben. Doch eines Tages kam eine junge Frau, mit der sie durch die Welt zog ,doch aus der Freundschaft wurde mehr.

Die Kriegerin fühlte sich immer mehr zu Nici hingezogen, und als sie merkte, dass es mehr als nur eine Liebschaft werden würde, verschloss sie ihr Herz. Es schmerzte sie so sehr, dass sie hoffte, Nici würde sie verlassen, doch das tat sie nicht. Jetzt da Lynaeus es ansprach, spürte sie die Liebe und den Schmerz so sehr, dass sie, sie es nicht mehr leugnen konnte. "Ich werde mit Nici sprechen, sie um Verzeihung bitten und ihr erklären, warum ich so gemein war." sagte Paladar. "Na dann musst du dich aber beeilen. Sie ging vor etwa einer halben Stunde fort in Richtung Tyrenia. Kein Wunder nach dem Schlag den du ihr verpasst hast. Na ja, warst ja auch ziemlich voll." meinte der Falke. Die Kriegerin sah ihn entgeistert an und stürmte aus der Taverne. Lynaeus folgte ihr. Sie sprangen auf ihre Pferde und preschten in vollem Galopp in Richtung Tyrenia. Auf einer kleinen Lichtung trafen sie auf Nici. Sie wurde von fünf Wegelagerern bedrängt und hatte schon einige Schläge einstecken müssen, aber wehrte sich noch verbissen, auch wenn sie schon angeschlagen war. Als Paladar sah, dass einer der Verbrecher Nici von hinten mit einer Keule erschlagen wollte, schleuderte sie ihre Streitaxt durch die Luft. Der Wegelagerer sah verdutzt auf seinen Arm, der abgetrennt vor ihm im Grass lag, mit einem panischen Ausdruck im Gesicht verliess ihn das Bewusstsein.

Die beiden Kämpfer sprangen von den Pferden, Paladar schnappte sich ihre Axt und Lynaeus liess seinen Kampfstab tanzen. Sie bildeten eine Mauer zwischen den Mordbuben und Nici; sie drängten die Gegner zurück. Nur Nici sah den Schützen, der mit seiner Armbrust auf Paladar anlegte und ohne nachzudenken warf sie sich in die Flugbahn des Bolzens. Es war, als ob ihr jemand mit voller Wucht gegen die Brust schlüge, als der Bolzen sie traf. Ohne einen Ton brach sie zusammen. In diesem Moment sah sich Paladar um und sah, was geschehen war. "Niciiii!" schrie sie auf, ihre Axt jagte dem Schützen entgegen und trennte seinen Kopf vom Rumpf. Die Kriegerin rannte zu ihrer Gefährtin während Lynaeus die beiden übrig gebliebenen Gegner weiter in den Wald zurück trieb. Paladar nahm die Geliebte in den Arm, es war noch leben in ihr, doch es würde bald verlöschen. "Warum, warum hast du das getan?" fragte Paladar mit Tränen in den Augen, "Du weißt doch, dass ich unsterblich bin." "Verzeih, daran dachte ich nicht.", flüsterte Nici, "Ich sah nur meine Geliebte in Gefahr". Sie hustete und ein blutiges Rinnsal lief aus ihrem Mundwinkel. "Ich hätte alles gegeben, um dich nur ein mal zu lieben." Wieder hustete die junge Frau, und Paladar sah verzweifelt, das es zu ende ging. "Ich habe schon seit langer Zeit meine Seele an dich verloren!" Wieder ein Hustenanfall, dann brach ihr Blick. Nici war tot. Mit zitternden Händen schloss die Kriegerin ihr die Augen, dieser Frau, die ihr zum Ende alles bedeutet hatte.

In diesem Moment erschien Aphrodite, und sprach zu Paladar: "Du willst das Leben dieser Frau retten? Was bist du bereit dafür zu geben? Deine Unsterblichkeit?" Paladar sah sie verwirrt an "Natürlich, selbst mein Leben" Aphrodite lächelte: " Nach deinem Leben habe ich nicht gefragt. Du würdest also deine Unsterblichkeit opfern?" "Sofort", erwiderte die Kriegerin. "Und aus welchem Grund willst du sie retten?" fragte die Göttin. "Aus einem einzigen Grunde, und gerade du solltest mich verstehen, denn mir wurde klar, dass ich diese Frau mehr liebe als alles andere auf dieser Welt." antwortet Paladar und sah die Göttin der Liebe an Diese lächelte die Kämpferin glücklich an, "Du hast mir den einzigen akzeptablen Grund genannt. Denn nur wenn eine Unsterbliche wirklich liebt, kann sie ihre Unsterblichkeit aufgeben, um ihre Liebe zu retten."

Die beiden Frauen, die am Boden lagen, begannen von innen her zu leuchten, und als das Leuchten verging, blieben nur zwei schlafende sterbliche Frauen zurück, die eine in den Armen der Anderen. Als Paladar erwachte, glaubte sie noch zu träumen. Die Freundin lag unversehrt in ihren Armen, sanft küsste die Kriegerin sie wach. Als Nici erwachte trafen sich ihre Blicke und die Leidenschaft der Beiden zueinander war fast greifbar.

Ihre Lippen trafen aufeinander, erst sanft und zaghaft, dann immer fordernder. Langsam und vorsichtig begann Paladar ihre Geliebte zu entkleiden, um über ihre sanfte weiche Haut streichen zu können. Von ihrer Gefährtin ermuntert, begann Nici nun auch ihre Kriegerin auszuziehen. Ein unstillbares Verlangen brannte in den Körpern der Liebenden.

Paladar streichelte sanft die Brust der Geliebten, während Nici ihr Glück nicht fassen konnte. Zärtlich massierte die Kriegerin die festen Brüste der Gefährtin und spielte mit deren erregten Brustwarzen, leicht biss sie hinein, was Nici mit einem Aufstöhnen quittierte. Diese streichelte die Hüfte der Geliebten, glitt mit der Hand bis zum Schritt und begann über die Innenseite der Schenkel zu streichen. Paladar glaubte vor Lust zu vergehen, doch als Nici mit ihren Fingern in sie eindrang, bäumte sie sich auf und ein Schrei der Lust durchdrang den Wald.

Erschöpft aber glücklich sah die Kriegerin ihrer Freundin in die Augen, und strich über ihre Scham. Voller Lust und dennoch sehr zärtlich drangen Paladars Finger in den Schoß der Geliebten ein. Als dann noch die Zunge der ehemals Unsterblichen mit Nicis Lustperle spielte, kam diese so stark, das sie kein Ton herausbrachte, sondern fast das Bewusstsein verlor. Sie lagen noch eine Zeit im Grass, aber kleideten sich doch bald wieder an, da der Wind ihre Körper auszukühlen begann.

Plötzlich fiel Paladar ein, dass Lynaeus noch in der Nähe sein müsste, doch trotz Rufen und Suchen fanden sie nur sein Pferd. Die Frauen bestiegen die Pferde und kehrten zur Taverne zurück. Im Schankraum empfing Lynaeus sie und berichtete, dass die beiden Wegelagerer von den Dorfwachen in Empfang genommen wurden. In diesem Moment erst fiel Lynaeus auf, dass es Nici wieder gut ging, und er sah sie fragend an. Diese grinste ihn an und deutete seinen Blick richtig, "Frage die Götter, oder die ehemals unsterbliche Paladar!", meinte die junge Frau. "Ehemals Unsterbliche?" Nun war es an Lynaeus zu grinsen, denn er wusste um die Götter, und um deren Spiele mit der Unsterblichkeit. Paladar sah Lynaeus an und fragte: "Warum bist mir gefolgt, als ich Nici suchte?" Dieser sah sie ernst an. "Ich wusste nicht, wie du eventuell mit einer Zurückweisung umgegangen wärest." Die beiden Kämpfer grinsten sich schief an. Kurz darauf machte sich Lynaeus wieder auf den Weg, Paladar und Nici aber zogen sich auf ihr Zimmer zurück.

Niemand weiss genau, was dann dort geschah, den keiner war so lebensmüde, die beiden zu stören, aber die Gerüchte gehen noch heute von Ohr zu Ohr.

Ende